pfarrkirche

Der Name des Ortes soll nach einer Überlieferung entstanden sein aus Ge-in-berg, weil man, um zur Kirche (die sich auf einem Berg befindet) zu gelangen,  diesen besteigen muss.

Eine andere Überlieferung besagt, dass dort, wo heute die Kirche steht, die "Geinberger" (der Name kommt vom Eigenname "Gogo", also Goginberger, Geginberger, Geinberger) einen freien, unabhängigen Hof besaßen.

Das anfänglich nur als Ritterkapelle erbaute, wahrscheinlich hölzerne Gotteshaus, konnte für die Bedürfnisse einer Pfarrei mit etwa eintausend Seelen unmöglich genügen. 

1358 wurde daher die Kirche in Geinberg in ihrer jetzigen Gestalt im gotischen Stil erbaut und am Sonntag vor dem Fest des Kirchenpatrons St. Michael eingeweiht. 

1359 wurde durch den Grafen Georg I. von Aham, Schlossbesitzer in Neuhaus, die Pfarre Geinberg errichtet und von Bischof Gottfried von Passau von Altheim getrennt.

1717 wurde die Antoniuskapelle (jetzt Marienkapelle) als Seitenschiff an die Kirche angebaut und 1718 eingeweiht. 

1719 wurden die Reliquien des hl. Märtyrers Justus in feierlicher Prozession von der Schlosskapelle in Neuhaus in das neugeschaffene Seitenschiff im Altar beigesetzt. Durch die Vermittlung der Herren von Aham wurden die Reliquien von Rom hierher gebracht. Die Pfarrkirche, ihrem Kern nach gotisch, wurde während der 18. Jahrhunderts in ihre heutige Form gebracht.

1754 wurde der markante Turm neugebaut. Bei diesem Umbau erhielt der Turm seinen charakteristischen Zwiebelaufsatz. Mehr als 60 Kirchtürme soll man bei gutem Wetter mit Hilfe einen Fernglases sehen können.

Die Kirche hat vier Altäre. Der Hochaltar ist im Grunde barock, erhielt aber dann Rokokoausstattung. Das Hochaltarbild stellt St. Michael dar, darüber wurde ein Muttergottesschild angebracht. Die Statuen am Hochaltar stellen den hl. Josef und den hl. Joachim dar.

Die Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1670 und weisen in einzelnen Teilen eine Ausarbeitung durch die Künstler Schwanthaler in Ried hin. Der linke Seitenaltar stellt die hl. Familie dar mit den Statuen Sebastian und Rochus und oben Hieronymus, der rechte Seitenaltar mit dem Bild Maria Magdalena und den Statuen Franz v. Assisi, Antonius v. Padua und oben St. Florian. 

Die Kanzel ist ein Rokokostück. Die Stuckarbeiten entstanden um 1710 (vermutlich eine Arbeit von Michael Vierthaler aus Mauerkirchen).

Von den im 17. Jahrhundert angeschafften Kirchenstühlen sind noch die reichgeschnitzten und künstlerisch wertvollen Stuhlwangen und Sitzwände erhalten. (Granatapfelmotiv in Girlanden).

Die Kirche hat 2 Emporen: in der oberen ist die Orgel untergebracht. Im historischen Orgelgehäuse aus der Zeit um 1790 befindet sich die neue, am 28. 3. 1998 eingeweihte Orgel von Sebastian Blank (Niederlande). 

Die obere Emporenwand zeigt eine scheinplastische Malerei, die dem Stuckornament nachempfunden ist. Sie wurde 1997 vom Geinberger Restaurator Manfred Wegenschimmel  freigelegt bzw. wiederhergestellt.

An der unteren Emporenwand sind die 12 Apostel und ein Christusbild aus dem Jahre 1685 zu sehen. 

Im Jahre 2000 wurde mit der Turmrenovierung begonnen, dabei wurde eine neue Schindeldeckung aus Lärchenholz gefertigt.

Im Frühjahr und Sommer 2003 begann man mit einer gründlichen Außenrenovierung der Kirche. An der Ostfassade der Kirche, im Bereich der Apsis, wurde dabei ein spätgotisches Fries mit Ornamentmalerei freigelegt.